Eine zweite Familie über den Wolken.
Nicky erfüllte sich schon früh den Traum vom Fliegen, der sie bereits als junges Mädchen begleitete. Heute ist sie Mama von zwei Töchtern und hat nach einigen Jahren als Vollzeit-Mama zu Hause den Wiedereinstieg als Cabin Attendant bei Helvetic Airways gewagt. Seit 6 Jahren beweist sie bereits, dass Fliegerei und Familie bestens vereinbar sind. Was sollte man beim Wiedereinstieg beachten? Wie lassen sich Familie und Dienstplan kombinieren? Nicky gibt in einem Interview spannende Einblicke in ihr Leben als Cabin Attendant und Mutter.
War das Fliegen schon immer ein Traum von dir?
Schon als junges Mädchen habe ich mir in den Kopf gesetzt, dass ich später einmal fliegen möchte. Damals hat die Swissair in unserem Ort eine Roadshow veranstaltet und alle Berufe rund um die Fliegerei vorgestellt. Das ist 30 Jahre her. Bevor meine Kinder auf die Welt gekommen sind, habe ich bei der Swissair und später auch beim Flughafen Zürich im Marketing gearbeitet. Man kann sagen, ich habe mein Herz schon sehr früh an die Fliegerei verloren.
Seit wann bist du Cabin Attendant bei Helvetic Airways?
Als meine grosse Tochter bereits in der Schule und die jüngere im Kindergarten war, habe ich den Schritt zurück ins Berufsleben gewagt. Der Anfang war schon eine Umstellung. Die Ausbildung zum Cabin Attendant ging, auch für mich als Wiedereinsteigerin, zwei Monate in Vollzeit. Das war natürlich eine riesige Umstellung – für mich, aber natürlich auch für meine Kinder. Ich habe Glück, dass mein Mann sehr flexibel in seinem Beruf ist und sich auch kurzfristig um die Kinder kümmern kann. Aber vor allem haben wir sehr viel Unterstützung von den Schwiegereltern bekommen. Sie wohnen im selben Ort. Das war und ist natürlich Gold wert. Auf sie kann ich mich zu 100 % verlassen.
Was fordert dich im Alltag besonders?
Vor allem wenn meine Kinder krank sind, stehe ich vor einer schwierigen Entscheidung: Ist es okay, dass ich arbeiten gehe und erst nach Dienstende wieder bei ihnen sein kann? Oder ist es besser, wenn ich zu Hause bleibe? Diese Frage muss natürlich jede berufstätige Mutter für sich beantworten. Einer Sache muss man sich bei der Entscheidung aber bewusst sein: Als Cabin Attendant kann man nicht kurzfristig einfach nach Hause gehen. Mittlerweile sind meine Kinder 12 und 14 Jahre alt und sehr selbstständig. Das macht es natürlich im Vergleich zu früher viel einfacher.
Wie sieht eine typische Woche bei dir aus? Wie organisierst du Familienleben und Beruf?
Ich fliege 40 % und die restlichen 60 % bin ich zu Hause. Montag, Dienstag und Mittwoch habe ich meine sogenannten Sperrtage. Da bin ich auf jeden Fall bei meiner Familie. Ab Donnerstag kann ich für Einsätze eingeplant werden und bin dann bis Sonntag maximal zwei Tage unterwegs. Manchmal auch mit Übernachtung, aber das kommt nur alle paar Wochen vor. Und wenn es mir mal gar nicht passt, kann ich die Nightstops ganz einfach mit meinen Kolleginnen oder Kollegen tauschen.
An manchen Tagen muss ich sehr früh aus dem Haus, dann bin ich aber am frühen Abend wieder daheim. Wenn ich einen späten Start habe, kann ich noch gemütlich mit meinen Mädels frühstücken und fahre im Anschluss zum Flughafen. Ich persönlich fliege auch gerne am Wochenende, dann gibt es natürlich weniger zu organisieren, da mein Mann zu Hause ist. Ich bekomme meinen Einsatzplan immer einen Monat im Voraus. So habe ich genügend Zeit, alles zu planen. Das funktioniert wirklich sehr gut.
Was sagen deine Kinder zu deinem Beruf? Sind sie genauso begeistert von der Fliegerei wie du damals in ihrem Alter?
Ja! Da kommen sie voll nach ihrer Mama. Man muss sagen, dem Beruf wohnt immer noch ein besonderer Zauber inne. Das Fliegen fasziniert – vor allem natürlich Kinder. Meine ältere Tochter fängt langsam an, sich über ihre Zukunft Gedanken zu machen, und hat sich auch schon überlegt, ob sie in meine Fussstapfen treten soll. Momentan hat sie noch ein bisschen Flugangst, aber sie hat ja auch noch etwas Zeit.
Du liebst deinen Beruf – das merkt man sofort. Was begeistert dich am meisten?
Es tut einfach gut, wieder zurück in der Berufswelt zu sein. Unterwegs zu sein. In dem Moment, wenn ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Flieger stehe, bin ich nicht Mutter, sondern einfach Nicky. Wir kennen uns alle gegenseitig, denn das Team bei Helvetic Airways ist sehr klein und wechselt bei jedem Einsatz. Sowohl die Kolleginnen und Kollegen im Cockpit als auch in der Kabine sind wie eine zweite Familie für mich. Ich bin sehr stolz, in so einer tollen, familiären Umgebung arbeiten zu dürfen.
Und natürlich begeistert mich auch das Verwöhnen der Gäste! Ich liebe es, meinen Gästen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern. Und dass über den Wolken immer die Sonne scheint. Das Abheben fühlt sich für mich jedes Mal ein bisschen wie Ferien an.
Das klingt wirklich schön. Was möchtest du anderen Müttern auf den Weg geben, die gegebenenfalls darüber nachdenken, ob der Beruf als Cabin Attendant der richtige für sie ist?
Versucht es einfach. Am Anfang – vor allem wenn die Kinder noch klein sind – ist es natürlich eine Herausforderung und man muss ein bisschen loslassen können. Aber es macht so viel Spass und tut so gut. Daher sollten Mütter den Schritt einfach wagen. Sie haben nichts zu verlieren, sondern gewinnen mit dem Helvetic Airways-Team eine zweite Familie.